Auf dem Weg dorthin gab es eine abwechslungsreiche Aktionsmeile mit Fotos der letzten 50 Jahre rund um das FSJ. Viele Ehemalige freuten sich über die Aufnahmen und die ersten angeregten Gespräche begannen.

Ganzheitlicher Ansatz im Bildungskonzept
Im Erbacher Hof konnten bei stimmungsvoller Backgroundmusic des Duos „Flo&Chris“ und kleinen Erfrischungen die Gespräche im stilvollen Rahmen fortgesetzt werden. Im offiziellen Teil würdigte Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr das FSJ: „Wenn es das FSJ nicht gebe, müsste man es erfinden“.

­„In unserem Bildungskonzept vertreten wir einen ganzheitlichen Ansatz, welcher das Dreiecksverhältnis zwischen den Freiwilligen, den Einsatzstellen und dem BDKJ als Träger im Blick hat und weit über die reine Wissensvermittlung, wie sie in der Schule praktiziert wird, hinausgeht“ erläuterte BDKJ Diözesanvorsitzender Eric Niekisch die qualitative pädagogische Arbeit des BDKJ. Grußworte und weiter wohlwollende Glückwünsche zum Jubiläum gab es ebenso von Irene Alt (Rheinland-Pfälzische Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen) und Elke Kiltz (Referatsleiterin Bürgerschaftliches Engagement/Ehrenamt im hessischen Sozialministerium). Umrahmt wurde der inhaltliche Teil von Gesangsstücken der Solisten Charlotte Katzer und dem ehemaligen FSJler Tim Speckhardt.

FSJ als Erfolgsgeschichte
Martin Jobst (BDKJ Referent in der Fachstelle Freiwilligendienste) unterstrich in seiner Festrede, dass seit 1961 im Bistum Mainz über 3.000 junge Menschen ein FSJ absolvierten. Der aktuelle Jahrgang umfasst 230 Freiwillige, die in Kinderheimen, Ganztagsschulen oder Einrichtungen für behinderte Menschen ihren Dienst tun. Viele Ehemaligen haben durch das FSJ eine persönliche und berufliche Orientierung gefunden, die sie nach ihrer Berufsausbildung oder dem Studium zum beruflichen Einstieg in Kirche oder Caritas veranlassten. Jobst betonte, dass „das FSJ ein wertvoller Schatz ist, den es zu schützen gilt.

FSJ als Win-win-Situation
Ein Freiwilliges Soziales Jahr bietet neben persönlichen, berufsorientierenden und interkulturellen Lernchancen die Gelegenheit zum Lernen von Engagement und Gemeinsinn. Das FSJ ist eine überwiegend praktische Hilfstätigkeit, die ganztägig in gemeinwohlorientierten Einrichtungen geleistet wird. Für junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren ist es ein soziales Bildungs- und Orientierungsjahr. Die Freiwilligen können innerhalb von 12, 18 oder u.U. auch 6 Monaten den Berufsalltag erleben und wertvolle Erfahrungen sammeln. Ihre Erlebnisse werden in regelmäßigen sogenannten Bildungswochen reflektiert.

„Die Konfrontation mit einer sehr praktischen und lebensweltorientierten Seite des christlichen Glaubens macht das FSJ beim BDKJ zu einem besonderen Jahr“, erklärt Tobias Küsters von der Fachstelle Freiwilligendienste.

Pädagogische Begleitung durch den BDKJ
Der Auftrag des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) als Träger ist die pädagogische Begleitung des FSJ unter dem Leitbild des BDKJ, kurz: Hilfe bei der personalen Verwirklichung, Erfahrung von Sinn und Freiheit, Orientierung an Werten, Übernahmen von Verantwortung, Mitgestaltung der Kirche, Einsatz für eine menschenwürdige Gesellschaft. Maßstab hierbei ist die Botschaft Jesu Christi.

Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden und -organisationen mit rund 660.000 Mitgliedern in Deutschland. Dem BDKJ des Bistums Mainz gehören neun Verbände und 17 Dekanate mit rund 15.000 Mitgliedern an. Der BDKJ vertritt ihre politischen, sozialen und kirchlichen Interessen.